(Bildnachweis: JAXA/ESA)
Die BepiColombo-Merkurssonde flog diese Woche nahe an den innersten Planeten unseres Sonnensystems heran und nahm dabei ein weiteres eindringliches Bild auf, als sie vorbeizoomte.
Am Sonntag (1. Dezember) machte BepiColombo seinen fünften von sechs Vorbeiflügen am Merkur. Bei diesem letzten Rendezvous war die Sonde 200-mal weiter vom Planeten entfernt als bei ihrem letzten Vorbeiflug, bei dem sie sich der Merkuroberfläche nur bis auf 165 Kilometer genähert hatte.
Trotz der größeren Entfernung bei diesem jüngsten Vorbeiflug konnte die Sonde erneut ein unheimliches Bild des kleinen Merkur erzeugen, der allein in der Dunkelheit des Weltraums leuchtet. Dieser fünfte Vorbeiflug ist der erste, bei dem die Sonde ihr Instrument MERTIS (Mercury Radiometer and Thermal Infrared Spectrometer) einsetzte, das die Temperatur und die Zusammensetzung der Planetenoberfläche misst und Aufschluss darüber gibt, welche Arten von Mineralien auf der Planetenoberfläche zu finden sind, was laut der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) „eines der wichtigsten Merkur-Rätsel ist, das BepiColombo lösen soll“.
BepiColombo wird von der ESA und der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) betrieben. Die Sonde startete 2018 an Bord einer Ariane-5-Rakete zu einer achtjährigen Reise, die sie in eine Umlaufbahn um den Merkur bringen wird.
(Bildnachweis: ESA/JAXA)
Der ursprüngliche Missionsplan sah vor, dass die Sonde im Dezember 2025 eintrifft, aber bei BepiColombo traten Probleme mit den Triebwerken auf, die das Tempo verlangsamten; die Sonde soll nun im November 2026 in die Merkurumlaufbahn eintreten.
Dort wird sich die Sonde in zwei separate Orbiter aufteilen: Der Mercury Planetary Orbiter der ESA und der Mercury Magnetospheric Orbiter der JAXA. Die beiden werden dann die kleine, heiße Welt mit 16 verschiedenen wissenschaftlichen Instrumenten untersuchen.
Künstlerische Darstellung von BepiColombo über der Erde. (Bildnachweis: ESA/ATG medialab)
Die Sonde fliegt seit 2020 an der Erde, der Venus und dem Merkur vorbei und nutzt die Schwerkraft der Planeten, um sie auf den richtigen Kurs zu bringen, damit sie in die Merkur-Umlaufbahn eintreten kann.
BepiColombo machte seine ersten Vorbeiflüge an der Erde und der Venus im Jahr 2020 und schwenkte am 1. Oktober 2021 erstmals am Merkur vorbei. Nach je einem Vorbeiflug in den Jahren 2022 und 2023 näherte sich die Sonde dem Merkur am 4. September 2024 und am 1. Dezember 2024.
Der nächste Vorbeiflug der Sonde am Merkur ist für den 8. Januar 2025 vorgesehen.