Blue Origins New-Glenn-Rakete steht gestapelt auf der Startrampe im November 2024.(Bildnachweis: Blue Origin)
Die leistungsstarke neue Orbitalrakete von Blue Origin ist auf der Startrampe aufgestapelt, um sich auf einen baldigen Erstflug vorzubereiten.
New Glenn wurde auf dem Startkomplex 36 des Weltraumbahnhofs Cape Canaveral in Florida gestapelt, der direkt neben dem Kennedy Space Center der NASA liegt. Blue Origin hat noch kein offizielles Startdatum für die große neue Rakete bekannt gegeben, aber Medienberichten zufolge könnte dies Ende 2024 der Fall sein.
„Gone vertical“, schrieben Mitarbeiter von Blue Origin am Donnerstag (21. November) auf X, ehemals Twitter, mit einem Foto der Rakete. Das suborbitale System des Unternehmens, New Shepard, absolvierte nur wenige Stunden später am Freitagmorgen (22. November) seinen letzten Flug mit sechs Personen an Bord, darunter die 100.
Der Start von New Glenn soll einen der neuen Blue Ring-Raumfahrzeuge des Unternehmens auf einem Zertifizierungsflug für die nationale Sicherheit im Weltraum namens DarkSky-1 befördern. Die U.S. Defense Innovation Unit sponsert diesen Flug.
New Glenn gibt es in zwei- oder dreistufigen Varianten mit einem vollständig wiederverwendbaren Booster der ersten Stufe. Die zweistufige Version ist 82 m (270 Fuß) hoch, während die dreistufige Variante 95 m (313 Fuß) hoch ist. Zum Vergleich: Die Falcon 9-Rakete von SpaceX ist je nach Nutzlast zwischen 63,7 m (209 Fuß) und 70 m (230 Fuß) hoch.
Blue Ring, die Plattform des Raumfahrzeugs, ist als Servicemodul konzipiert, an dem andere Raumfahrzeuge oder Instrumente befestigt werden können. Die Plattform ist so konzipiert, dass sie entweder auf der Rakete verbleibt oder sich je nach den Erfordernissen der Mission entfaltet. Die Verantwortlichen von Blue Origin haben kürzlich in einer Unternehmenserklärung erklärt, dass Blue Ring „leicht durch mehrere Umlaufbahnen manövrieren kann“.
New Glenn sollte im Oktober 2024 zum ersten Mal mit den beiden ESCAPADE-Mars-Sonden der NASA an Bord fliegen, aber die Raumfahrtbehörde verzichtete auf den Start aus Sorge vor Kostenüberschreitungen im Zusammenhang mit der neuen und daher etwas entwicklungsbedürftigen Raketenlinie.