Künstlerische Darstellung von NASA-Astronauten am Mondsüdpol, die erste Arbeiten zur Errichtung eines Artemis-Basislagers durchführen (Bildnachweis: NASA)
Die Astronauten sind zwar noch nicht zurück auf dem Mond, aber sie bereiten sich bereits auf die Bauarbeiten vor.
Ein Experiment an der Internationalen Raumstation zielt darauf ab, die Zutaten für den Bau des Mondes zu mischen, da die NASA im Rahmen ihres Artemis-Programms bereits 2026 Astronauten dort landen möchte.
Die Astronautenlandemission Artemis 3 und ihre unmittelbaren Nachfolger werden eine temporäre Basis nutzen, aber das Ziel der Artemis-Vereinbarungen der NASA ist der Bau einer permanenten Basis. Der Bau neuer Gebäude auf dem Mond ist jedoch kompliziert, weshalb die Astronauten vor dem Flug dorthin auf der ISS Techniken zum Mischen von Zement testen.
„Die NASA und ihre internationalen Partner untersuchen Möglichkeiten, um den Bau von Satelliten im Weltraum wirtschaftlich zu gestalten und Lebensräume für Besatzungen auf dem Mond zu bauen“, schrieben Beamte der Behörde am Montag (12. August) in einer Erklärung.
Um die Kosten für den Transport von Materialien von der Erde zum Mond zu senken, könnte eine Option darin bestehen, „die Mikrogravitationsumgebung zu nutzen, um Mondboden mit anderen Materialien zu mischen, um Zement herzustellen und bewohnbare Strukturen auf dem Mond zu bauen“, heißt es in der Erklärung weiter.
NASA-Astronaut Matthew Dominick testete diese Idee, indem er simulierte Monderde mit „anderen Materialien“ und einer „flüssigen Lösung“ mischte (die Zutaten wurden in der Mitteilung nicht genannt). Die Mischung wurde in zwei Beutel gefüllt, zwischen denen ein dritter Beutel mit heißem Wasser platziert wurde.
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Der Astronaut Matthias Maurer von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) erforscht, wie Beton bei fehlender Schwerkraft aushärtet, um Informationen über künftige Konstruktionsverfahren auf Mond- und Planetenoberflächen zu erhalten. (Bildnachweis: NASA)
Dominick packt alle drei Beutel in eine Thermoskanne, nur für die Nacht. Die Mischung wird sich dann bei der Umgebungstemperatur der ISS absetzen, bis sie mit einem zukünftigen SpaceX-Dragon-Frachtschiff nach Hause transportiert werden, schrieb die NASA.
Das Experiment ist Teil der Untersuchung „Material Science on the Solidification of Concrete (Concrete Hardening)“, bei der verschiedene Kombinationen von Zement, Wasser, Sand, simulierter Monderde und „anderen Zusätzen“ verwendet werden, heißt es in einer Experimentbeschreibung.
Das Ziel ist nicht nur der Bau nachhaltiger Strukturen auf dem Mond, sondern auch die Suche nach praktikablen Alternativen zu Zement – auf dem Beton auf der Erde basiert. Zement benötigt viel Energie und Rohstoffe und kann bei der Herstellung auch Kohlendioxid freisetzen, fügen die Experimentatoren hinzu. Auch beim Mischen können Komplikationen auftreten, wie Luftporen, Blasen und Sprödigkeit. Das Experiment zielt darauf ab, diese Probleme durch die Erprobung der Mondbauweise auf der ISS auszugleichen.