Was fliegt mit der ispace-Mondlandefähre Resilience auf den Mond?


Ein ispace-Ingenieur inspiziert den „Tenacious“-Mikrorover in der Nutzlastbucht der Mondlandefähre „Resilience“ des Unternehmens (Bildnachweis: ispace)

Das japanische Raumfahrtunternehmen ispace ist bereit, am frühen Mittwochmorgen (15. Januar) seine zweite Mondlandefähre zu starten, aber was wird das Raumfahrzeug zum Mond mitnehmen?

Der ispace Resilience Lander wird am Mittwoch um 1:11 Uhr EST (0611 GMT) an der Spitze einer SpaceX Falcon 9 Rakete vom Launch Complex 39A im Kennedy Space Center der NASA in Florida abheben, zusammen mit dem Blue Ghost Lander von Firefly Aerospace. Die doppelte Mondmission ist der erste einer Reihe von Mondstarts, die für 2025 geplant sind.

Resilience basiert auf der solarbetriebenen Landeplattform Hakuto-R von ispace, einem achteckigen Prisma, das 2,3 m (7,5 Fuß) hoch und 2,6 m (8,5 Fuß) breit ist und über vier Landebeine verfügt.


ispace’s geplante Mission 2 Meilensteine. (Bildnachweis: ispace)

Resilience ist mit fünf wissenschaftlichen Nutzlasten bestückt. Diese stammen hauptsächlich von kommerziellen und akademischen Partnern, während es sich bei einer Nutzlast um einen von der ispace-Tochtergesellschaft in Luxemburg entwickelten Mikro-Mondrover handelt, der die ersten Ressourcenerkundungsaktivitäten der Mission durchführen wird.

  • Tenacious Rover: Der Ispace-Rover mit dem Namen Tenacious ist mit einer hochauflösenden, nach vorne gerichteten Kamera und einer kleinen Schaufel zum Sammeln von Proben für die Kamera ausgestattet. Das kompakte Fahrzeug ist 10,24 Zoll (26 Zentimeter) hoch, 12,40 Zoll (31,5 cm) breit und 21,26 Zoll (54 cm) lang und wiegt etwa 5 Kilogramm (11 Pfund). Tenacious, das mit einem Rahmen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff konstruiert wurde, um den Strapazen der Raumfahrt standzuhalten, wird auch das „Moonhouse“ tragen, ein kleines rotes, weiß umrahmtes Haus des schwedischen Künstlers Mikael Genberg.
  • Wasser-Elektrolyseur-Experiment: Mit dem von Takasago Thermal Engineering Co. zur Verfügung gestellten Gerät, das Klimageräte liefert, soll die Machbarkeit der Produktion von Sauerstoff und Wasserstoff aus Mondwasserressourcen nachgewiesen werden. Dieser Prozess wird als entscheidender Schritt für die nachhaltige Erforschung des Mondes angesehen.
  • Modul zur Lebensmittelproduktion auf Algenbasis: Ein in sich geschlossenes Modul, das von Euglena Co. entwickelt wurde, um die Kultivierung von Algen als potenzielle Nahrungsquelle in der Mondumgebung zu testen. Die Algenproduktion könnte potenziell zu künftigen Lebenserhaltungssystemen für die Erforschung des Mondes und des Weltraums beitragen.
  • Deep Space Radiation Probe (DSRP): Dieses 399 Gramm schwere Instrument wird die Strahlungswerte während des Erde-Mond-Transits, in der Mondumlaufbahn und auf der Mondoberfläche überwachen und soll die ionisierende Strahlungsumgebung zwischen Erde und Mond charakterisieren. Die gesammelten Daten werden Erkenntnisse für die Sicherheit künftiger bemannter Missionen liefern. DSRP wurde von der Abteilung für Weltraumwissenschaften und -technik der Nationalen Zentraluniversität in Taiwan entwickelt.
  • Gedenkplatte: Schließlich trägt der Lander eine Gedenkplatte aus einer Legierung, die vom Bandai Namco Research Institute, Inc. entwickelt wurde und auf der „Charta des Universellen Jahrhunderts“ basiert, einem fiktiven Dokument aus dem beliebten japanischen Science-Fiction-Franchise Gundam.

Resilience selbst wird auch Lehren aus dem ersten Mondlandeversuch von ispace ziehen, der im April 2023 auf dem Mond abstürzte, weil ein bordeigener Höhensensor durch den Rand eines Kraters irritiert wurde

Das Unternehmen baut auch einen größeren Lander mit dem Namen Apex 1.0. Sein erster Ausflug wird die Mission 3 von ispace sein, die voraussichtlich 2026 starten wird.

Andrew Jones

Andrew ist ein freiberuflicher Raumfahrtjournalist mit Schwerpunkt auf der Berichterstattung über Chinas schnell wachsenden Raumfahrtsektor. Seit 2019 schreibt er für kosmischeweiten.de und schreibt für SpaceNews, IEEE Spectrum, National Geographic, Sky & Telescope, New Scientist und andere. Andrew wurde vom Weltraumfieber gepackt, als er als Jugendlicher zum ersten Mal die Voyager-Bilder von anderen Welten in unserem Sonnensystem sah. Abseits des Weltraums genießt Andrew das Trailrunning in den finnischen Wäldern. Sie können ihm auf Twitter folgen @AJ_FI.

Schreibe einen Kommentar