China plant, in einem weiteren ereignisreichen Jahr der bemannten Raumfahrt, zwei neue Besatzungen zu seiner Raumstation Tiangong zu schicken.
Chinas bemannte Raumfahrtbehörde CMSA gab Anfang März bekannt, dass das Land in diesem Jahr zwei bemannte Missionen plant – Shenzhou 20 und Shenzhou 21. Zusätzlich soll ein Tianzhou-Frachtschiff gestartet werden, um Nachschub und Treibstoff zur Tiangong-Raumstation zu bringen.
Die dreiteilige Raumstation Tiangong wurde Ende 2022 fertiggestellt und ist seitdem durchgehend bemannt. Dreiköpfige Besatzungen verbringen jeweils etwa sechs Monate im Orbit, bevor sie von einer neuen Crew abgelöst werden. China kündigte kürzlich außerdem an, in den kommenden Jahren Astronauten aus Pakistan für eine Kurzzeitmission zur Tiangong auszubilden.
Chinas Shenzhou-19-Astronauten experimentieren im März 2025 mit dem KI-Roboter Xiao Hang an Bord der Tiangong-Raumstation. (Bildnachweis: CCTV)
Währenddessen im Orbit ist die Besatzung von Shenzhou 19, die sich derzeit an Bord von Tiangong befindet, mit einer Reihe von Experimenten und Übungen beschäftigt. Neue Aufnahmen aus der Raumstation zeigen die drei Astronauten bei verschiedenen Aktivitäten.
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Die drei Astronauten – Kommandant Cai Xuzhe, Song Lingdong und Wang Haoze – nutzten Elektroenzephalogramm (EEG)-Geräte für eine Reihe von Experimenten. Wie China Central Television (CCTV) berichtete, werden die gesammelten Daten den Forschern auf der Erde dabei helfen, Erkenntnisse in verschiedenen Bereichen zu gewinnen. Dazu gehören die Auswirkungen der Schwerkraft auf die visuelle Bewegungsverarbeitung sowie die Effekte von Gehirnwellenmusik-Interventionen auf die Regulierung hemmender Kontrollfunktionen während langandauernder Raumflüge.
Wang Haoze, Chinas erste weibliche Flugingenieurin im Weltraum, nutzt Widerstandsbänder als Teil des Trainingsprogramms, das den Knochen- und Muskelabbau in der Schwerelosigkeit begrenzen soll. Das Trio setzte auch den kleinen KI-Flugroboter „Xiao Hang“ ein, um eine Reihe von Experimenten durchzuführen, darunter die Erforschung multimodaler Interaktionstechnologien. Ziel ist es, natürliche, intuitive und effiziente Wege für die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine zu schaffen.
Die Astronauten der Shenzhou-19-Mission erreichten Ende Oktober 2024 die Tiangong-Raumstation und befinden sich mittlerweile seit über 130 Tagen an Bord. Ihre Mission, die insgesamt etwa 180 Tage dauern soll, umfasste bereits zwei Außenbordeinsätze, darunter einen rekordverdächtigen Ausflug ins All.
Die CMSA hat noch kein Startdatum für Shenzhou 20 bekannt gegeben. Bei dieser Mission wird die Kontrolle über Tiangong von der Besatzung von Shenzhou 19 an das ankommende Team übergeben.