Hubble-Teleskop späht Baby-Sterne in ihrem leuchtenden Sternenkokon aus (Foto)


Dieses beeindruckende Bild des NASA/ESA Hubble Weltraumteleskops zeigt den Nebel RCW 7, der sich etwas mehr als 5.300 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Puppis befindet (Bildnachweis: ESA/Hubble & NASA, J. Tan (Chalmers University & University of Virginia), R. Fedriani)

Das Hubble-Weltraumteleskop hat ein atemberaubendes neues Foto von Sternenkindern aufgenommen, die in einem glühenden Kokon aus Gas und Staub eingebettet sind.

Die hellen Staub- und Gaswolken, die auf dem neuen Hubble-Foto zu sehen sind, stellen einen Nebel dar, d. h. eine dichte interstellare Region, in der sich neue Sterne bilden. Dieser besondere Nebel mit der Bezeichnung RCW 7 befindet sich etwas mehr als 5.300 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Puppis.

Die energiereiche ultraviolette (UV) Strahlung, die von den jungen, massereichen Sternen ausgesandt wird, ionisiert den Wasserstoff im Nebel, wodurch das sanfte, rosafarbene Leuchten zwischen den gewellten Wolken entsteht. Laut einer Erklärung der NASA ist diese Region der Aktivität als H II-Region bekannt.

„Unter dem Einfluss der Schwerkraft kollabieren Teile dieser Molekülwolken, bis sie zu sehr jungen, sich entwickelnden Sternen, so genannten Protosternen, verschmelzen, die noch von rotierenden Scheiben aus Gas- und Staubresten umgeben sind“, so die NASA-Beamten in der Erklärung. „Die Protosterne, die sich in RCW 7 bilden, sind besonders massereich und geben stark ionisierende Strahlung und heftige stellare Winde ab, die den Nebel in eine H II-Region verwandeln.“

Das neue Hubble-Foto, das am 21. Juni veröffentlicht wurde, ist Teil einer Studie über ein massereiches und sehr junges Sternpaar oder einen protostellaren Doppelstern mit der Bezeichnung IRAS 07299-1651, der sich an der Spitze des Nebels befindet.

Das Foto wurde mit der Hubble Wide Field Camera 3 im nahen Infrarotlicht aufgenommen, das relativ lange Wellenlängen aufweist, die es dem Licht ermöglichen, einen Großteil des Gases und des Staubs in RCW 7 zu durchdringen.

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„Die Entstehung einer H II-Region markiert den Anfang vom Ende einer Molekülwolke wie RCW 7. Innerhalb weniger Millionen Jahre werden Strahlung und Winde der massereichen Sterne das Gas des Nebels allmählich auflösen – umso mehr, wenn die massereichsten Sterne in Supernova-Explosionen das Ende ihres Lebens erreichen“, so die NASA-Beamten in ihrer Erklärung. „Neue Sterne in diesem Nebel werden nur einen Bruchteil des Gases des Nebels aufnehmen; der Rest wird sich über die gesamte Galaxie verteilen und schließlich neue Molekülwolken bilden.“

Das neue Bild zeigt auch Sterne, die sich in der Sichtlinie des Teleskops zwischen dem Nebel und unserem Sonnensystem befinden. Diese Sterne erscheinen größer, weil sie im Vordergrund des Bildes liegen und nicht Teil des Nebels sind.

Samantha Mathewson

Samantha Mathewson kam im Sommer 2016 als Praktikantin zu kosmischeweiten.de. Sie hat einen B.A. in Journalismus und Umweltwissenschaften an der Universität von New Haven in Connecticut erworben. Zuvor wurden ihre Arbeiten in Nature World News veröffentlicht. Wenn sie nicht gerade über Wissenschaft schreibt oder liest, reist Samantha gerne an neue Orte und macht Fotos! Sie können ihr auf Twitter folgen @Sam_Ashley13.

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