Studie zeigt, dass das Orion-Raumschiff die Artemis-Astronauten vor der Strahlung im Weltraum schützen kann


Die Erde und der Mond, wie sie von der Orion-Raumsonde in ihrer größten Entfernung von der Erde aus gesehen werden (Bildnachweis: NASA)

Daten der NASA-Mondmission Artemis 1 haben wertvolle Messungen der Weltraumstrahlung geliefert, die die Leistung des Raumfahrzeugs bestätigen und zur Steuerung der bemannten Raumfahrt in der Tiefe des Weltraums beitragen werden.

Die unbemannte Artemis-1-Mission startete im November 2022 und nutzte die gigantische Space Launch System (SLS)-Rakete, um ein Orion-Raumschiff zum Mond und wieder zurück zu schicken, was als entscheidender Test für kommende Artemis-Astronautenmissionen diente.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie eines internationalen Teams, dem Forscher der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der NASA angehören, zeigt, dass die Abschirmung von Orion die Astronauten im Weltraum wirksam schützt. In der Studie wurden Strahlungsdaten ausgewertet, die während der 25-tägigen Artemis-1-Mission von Sensoren gesammelt wurden, die im gesamten Raumfahrzeug und im Inneren von zwei lebensgroßen Torsos von Schaufensterpuppen namens Helga und Zohar angebracht waren.

Die Forscher fanden heraus, dass die am stärksten abgeschirmten Bereiche von Orion viermal mehr Schutz boten als die am wenigsten abgeschirmten Bereiche. Sie stellten außerdem fest, dass eine Änderung der Ausrichtung des Raumfahrzeugs um 90 Grad während des Transits durch die Van-Allen-Strahlungsgürtel zu einer Verringerung der Strahlungsdosis um etwa 50 % führte, was die Bedeutung der Abschirmung und der Positionierung des Raumfahrzeugs verdeutlicht.

Diese Ergebnisse, die am 18. September in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurden, sind vielversprechend für die Sicherheit künftiger bemannter Missionen, so die Forscher.

„Die Artemis-1-Mission ist ein entscheidender Schritt, um zu verstehen, wie sich die Weltraumstrahlung auf die Sicherheit künftiger bemannter Missionen zum Mond auswirkt. Mit Hilfe von Strahlungsmonitoren, die überall in der Orion-Kapsel angebracht sind, gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse darüber, wie die Weltraumstrahlung mit der Abschirmung des Raumfahrzeugs interagiert, welche Arten von Strahlung in den menschlichen Körper eindringen und welche Bereiche im Inneren der Orion-Kapsel den besten Schutz bieten“, so Sergi Vaquer Araujo, Leiter des Teams für Weltraummedizin, in einer Erklärung der ESA.

Die gesammelten Daten bauen auf früheren Strahlungsmessungen von der Internationalen Raumstation, Space Shuttle-Missionen und interplanetaren Sonden auf und ergänzen die begrenzten Daten der Apollo-Missionen. Diese Forschung bestätigt das Design von Orion für die zukünftige Erforschung des Weltraums durch Menschen und liefert wichtige Informationen für die Missionsplanung und die Sicherheit der Astronauten.

Die nächste Mission des Programms, Artemis 2, ist derzeit für den Start im September 2025 vorgesehen. Sie wird vier Astronauten auf eine Mission um den Mond schicken.

Andrew Jones

Andrew ist ein freiberuflicher Raumfahrtjournalist mit Schwerpunkt auf der Berichterstattung über Chinas schnell wachsenden Raumfahrtsektor. Seit 2019 schreibt er für kosmischeweiten.de und schreibt für SpaceNews, IEEE Spectrum, National Geographic, Sky & Telescope, New Scientist und andere. Andrew wurde vom Weltraumfieber gepackt, als er als Jugendlicher zum ersten Mal die Voyager-Bilder von anderen Welten in unserem Sonnensystem sah. Abseits des Weltraums genießt Andrew das Trailrunning in den finnischen Wäldern. Sie können ihm auf Twitter folgen @AJ_FI.

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