Bildrechte: Paramount Pictures, Disney und MGM
Wenn es um Raumfahrt geht, ist Albert Einsteins Relativitätstheorie ein echtes Hindernis. Da die Gesetze der Physik (derzeit) Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit verbieten, sind Geschwindigkeiten auf bloße 300.000.000 Meter pro Sekunde begrenzt. Aus irdischer Sicht ist das zwar unglaublich schnell, aber dennoch würde es 4,2 Jahre dauern, um den nächsten Nachbarn unserer Sonne, Proxima Centauri, zu erreichen.
Ein solcher Zeitrahmen ist eindeutig nicht förderlich für actionreiche Weltraumopern – stellen Sie sich vor, die Millennium Falcon hätte in „Star Wars: Eine neue Hoffnung“ ein Jahrzehnt gebraucht, um von Tatooine nach Alderaan zu reisen. Daher haben Science-Fiction-Autoren zahlreiche clevere Wege ersonnen, um mit geradezu absurd hohen Geschwindigkeiten durch das Universum zu rasen.
Wir sagen das mit ein paar Vorbehalten… Hollywood neigt dazu, anzunehmen, dass Raumschiffe über unbegrenzte Energiequellen verfügen. Und dass – es sei denn, es ist ein zentraler Bestandteil der Handlung wie in „Flight of the Navigator“, „Planet der Affen“ oder „Interstellar“ – Zeitdilatation für die Besatzung kein Problem darstellt. Dennoch steht außer Frage, dass ein wenig wissenschaftliche Flexibilität zu spannenderen Abenteuern führt. In diesem Geist der interstellaren Erkundung präsentieren wir hier 13 der denkwürdigsten Methoden, schneller als das Licht zu reisen – oder, falls das nicht klappt, zu schummeln.
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Ohne Zweifel ist der Warp-Antrieb aus „Star Trek“ die berühmteste fiktive Methode, um die Lichtgeschwindigkeit zu überwinden. Er hat unzählige Raumschiffe durch die Galaxie befördert. Der Antrieb nutzt Materie/Antimaterie-Reaktionen, um die enorme Energie zu erzeugen, die nötig ist, um das Schiff in eine Warp-Blase zu hüllen.
Diese Blase verzerrt die Raumzeit – sie komprimiert effektiv den Raum vor dem Schiff und dehnt den Raum dahinter aus, um die Enterprise (andere Schiffe sind ebenfalls verfügbar) mit extrem hoher Geschwindigkeit an ihr Ziel zu befördern. Die charakteristischen Warpgondeln der Sternenflotte sind dabei weit vom Schiff entfernt positioniert, um die Besatzung vor unerwünschten Verzerrungen zu schützen.
Im „Star Trek“-Universum fand der erste Warpflug der Menschheit im Jahr 2063 statt. Zefram Cochrane – das Gegenstück der Föderation zu Chuck Yeager – flog damals den Prototypen Phoenix und erregte damit die Aufmerksamkeit einiger vorbeiziehender Vulkanier („Star Trek: First Contact“).
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„Die weitgehend belächelten Versuche in ‚Die dunkle Bedrohung‘, die Macht mit Midichlorianern zu erklären, haben gezeigt, dass man sich nicht zu sehr an der Wissenschaft einer weit, weit entfernten Galaxie aufhängen sollte. Innerhalb des Franchise ist der Begriff ‚Lichtgeschwindigkeit‘ gleichbedeutend – und bekanntlich nicht wie das Abstauben von Feldfrüchten –, wobei das Reisen durch den Hyperraum im Wesentlichen die praktische Physik einer parallelen Dimension nutzt, um die Entfernungen zwischen zwei Punkten im Weltraum zu verkürzen.“
Um in den Hyperraum einzutreten und dort zu bleiben, benötigt man einen funktionierenden Hyperantrieb. Der Eintritt gewährt Zugang zu einem beeindruckenden Lichtspektakel aus wirbelnden blauen Wolken. Mit etwas Glück kann man sogar eine Gruppe von Raumwalen, bekannt als Purrgil, beobachten, die wie schwimmend am Fenster vorbeiziehen.
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Der bajoranische Wurmloch wurde zum zentralen Element von „Star Trek: Deep Space Nine“. Es bot eine dauerhafte und sofortige Verbindung zum fernen Gamma-Quadranten und ebnete dabei unbeabsichtigt den Weg für den Dominion-Krieg. Noch entscheidender ist die Einstein-Rosen-Brücke im Orbit des Saturn in „Interstellar“. Da die Erde am Ende ihrer Kräfte ist, könnte sie geradezu einen Rettungsweg für die Menschheit darstellen.
Plötzlich befinden sich eine Reihe von (mehr oder weniger) bewohnbaren Planeten quasi vor der Haustür der Erde, da das Wurmloch ein permanentes Tor zu einer fernen Region des Universums bietet. Dies ist definitiv kein natürliches Phänomen, daher liegt die Vermutung nahe, dass es das Werk multidimensionaler Superwesen ist, die Cooper und seiner Tochter Murph ermöglichen, über Zeit und Raum hinweg zu kommunizieren.
In der realen Welt sind Wurmlöcher nach wie vor rein theoretisch. Bislang wurde noch keines entdeckt, und selbst wenn sie existieren sollten, ist unklar, ob man eine Reise durch sie überhaupt überleben könnte.
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Wahrscheinlich die einfachste und benutzerfreundlichste Form des Überlichtgeschwindigkeitsreisens ist das Stargate-Netzwerk, das wie ein interstellares Massentransportsystem funktioniert. Es ermöglicht den Nutzern, buchstäblich zwischen Welten zu wechseln, begleitet von einer spektakulären Darstellung mittelalterlicher CGI-Technologie. Die Stargates erzeugen künstliche Wurmlöcher, die zwei Tore miteinander verbinden. Man tritt durch das eine Tor und kommt aus dem anderen wieder heraus.
Die Alten verteilten diese „Astria Porta“ auf Schlüsselwelten in mehreren Galaxien, was ihnen – und später auch Spezies wie den größenwahnsinnigen Goa’uld – die Möglichkeit gab, enorme Distanzen im Handumdrehen zu überwinden. Die Bedienung ist denkbar einfach: Man wählt einfach das gewünschte Ziel aus. Und obwohl sie Millionen von Jahren alt sind, sind sie äußerst robust.
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Die Sprungtore sind im Grunde eine Mischung aus den Stargates aus „Stargate“ und dem Hyperraum aus „Star Wars“. Sie fungieren wie ein Netzwerk von Autobahnkreuzen im Weltraum. Diese künstlichen Strukturen dienen als permanente Zugänge zum Hyperraum – in „Babylon 5“ hat diese Dimension einen rötlichen Schimmer – und ermöglichen es Raumschiffen, interstellare Distanzen in einem überschaubaren Zeitrahmen zurückzulegen.
Der Hyperraum ist mit Leuchtfeuern übersät, die Reisenden helfen, sich im Chaos zurechtzufinden. Gleichzeitig ermöglichen die Sprungantriebe größerer Schiffe den Eintritt in den Hyperraum – und zwar wann und wo immer sie wollen.
Mehrere große Videospielreihen nutzen Varianten von Sprungtoren, am bekanntesten ist wohl „Mass Effect“ mit seinen Massenrelais. Diese Elemente sind nicht nur hervorragende Science-Fiction, sondern auch eine clevere Methode, um Ladebildschirme zu kaschieren und die Spielwelt in überschaubare Abschnitte zu unterteilen.
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Denis Villeneuves herausragende „Dune“-Filme gehen nicht allzu sehr ins Detail, was die Mechanik der Raumfahrt betrifft. In Frank Herberts Romanen jedoch nutzen Raumschiffe den (fiktiven) Holtzman-Effekt, um den Raum auf Quantenebene zu falten und so instantane Reisen über enorme Distanzen zu ermöglichen.
Die dahinterstehende Mathematik ist so unglaublich komplex, dass man einen von der Spacing Guild zertifizierten Navigator benötigt, um die Reise zu leiten. Diese speziell angepassten Individuen haben so große Mengen des Rauschmittels „Spice“ konsumiert, dass sie eine Art Vorahnung entwickelt haben, die ihnen hilft, einen Weg durch den gefalteten Raum zu finden. Die Überdosis Spice führt jedoch auch dazu, dass sie sich in bizarre, fischähnliche Formen verwandeln.
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In der rauen und realistischen Welt von „Battlestar Galactica“ sind FTL-Antriebe eine Art Anomalie. Während die Raumschiffe der Serie Kugeln statt Laser abfeuern und mit Triebwerken im Vakuum des Weltraums manövrieren, wirken die FTL-Antriebe (Faster Than Light) seltsam wie Magie. Sie teleportieren die Galactica und ihre zusammengewürfelte Fluchtflotte über enorme Distanzen, als wären sie von einer großen Ladung Harry Potters Flohpulver angetrieben.
Theoretisch verzerren diese mit Tylium betriebenen Triebwerke den Raum, um Schiffe an ihr Ziel zu befördern. So unwahrscheinlich das auch klingen mag, sie sind für die Handlung absolut unverzichtbar. Außerdem gehört der Sprung der Galactica in die Atmosphäre von New Caprica in „Exodus, Teil 2“ zu den beeindruckendsten Momenten, die je in einer Sci-Fi-Serie zu sehen waren.
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Es wird buchstäblich von Pilzen angetrieben. Ja, der experimentelle Sporenantrieb – oder, um seinen vollen Namen zu nennen, der Displacement-Activated Spore Hub Drive – nutzt speziell angepasste Sporen, um auf dem sogenannten Myzel-Netzwerk zu „surfen“. Dieses riesige System aus Pilzwurzeln verbindet das gesamte Multiversum (einschließlich des finsteren Spiegeluniversums) miteinander.
Das ist eine ziemlich umständliche Art zu sagen, dass der Sporenantrieb ein Raumschiff auf wundersame Weise Lichtjahre entfernt materialisieren lässt. Und wenn das alles zu gut klingt, um wahr zu sein, liegt das daran, dass es nur funktioniert, wenn man auch einen riesigen Weltraum-Bärtierchen oder einen sporenverstärkten Crewmitglied hat, der als eine Art Pilz-Navigationssystem fungiert.
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Hätten die Crew der Lewis & Clark nur den Slogan des Films „Unendlicher Raum, unendlicher Schrecken“ gesehen, bevor sie sich aufmachte, das verschollene Experimentalschiff Event Horizon zu bergen, das sieben Jahre zuvor im All verschwunden war.
Der Gravitationsantrieb des Schiffes – der passenderweise wie ein ausgeklügeltes Folterinstrument aus einem Horrorfilm aussieht – nutzt ein Schwarzes Loch, um den Raum zu falten und ein Tor zwischen zwei weit entfernten Orten zu schaffen. Leider öffnet es auch einen direkten Weg zur Hölle, was für alle Beteiligten schlecht endet.
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Um das lästige „Herumhantieren im Hyperraum“ zu vermeiden, hat Douglas Adams eine seiner genialsten Erfindungen geschaffen: Der experimentelle „Heart of Gold“ kann gleichzeitig an jedem denkbaren Punkt in jedem denkbaren Universum existieren.
Dies bringt jedoch unvergessliche Nebenwirkungen mit sich, denn der Unendliche-Unwahrscheinlichkeits-Antrieb kann auch äußerst unwahrscheinliche Ereignisse auslösen – wo sonst würde man sehen, wie ein Paar Lenkraketen sich in eine Schüssel Petunien und einen äußerst verwirrten Pottwal verwandeln?
Wie es sich für eine sehr britische Science-Fiction-Kreation gehört, war eine heiße Tasse Tee (und die darin stattfindende Brownsche Bewegung) entscheidend für die Entwicklung des Antriebs – natürlich zusammen mit einem Bambleweeny 57 Sub-Meson-Gehirn.
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Sie haben Plaid erreicht! Wenn man einen flüchtigen Winnebago einfangen muss und Lichtgeschwindigkeit einfach nicht ausreicht, ist es an der Zeit, den Knopf für „Ludicrous Speed“ zu drücken. Deutlich schneller als „Ridiculous Speed“ ist dieser bisher ungenutzte Antrieb so rasant, dass – aus Sicherheitsgründen – die Tiere im Zoo der Spaceball One gesichert werden müssen, bevor man ihn aktiviert.
Wenn man sich nicht anschnallt, könnte man das Gefühl bekommen, als würden sich die Gehirnzellen in die Füße verlagern. Die hohen Geschwindigkeiten machen Notstopps zudem äußerst riskant. Allerdings hat der Ludicrous Drive auch seine Vorteile: Er hinterlässt hübsche karierte Spuren im All.
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Angesichts der langen Geschichte der animierten Serie mit ihren genialen Wissenschaftsgags ist es wohl nicht überraschend, dass „Futurama“ eine der cleversten Möglichkeiten gefunden hat, schneller ans Ziel zu kommen – ohne dabei die Gesetze der Physik zu brechen.
Kurz gesagt: Wenn man akzeptiert, dass es keine Möglichkeit gibt, schneller als das Licht zu reisen, ist die beste Alternative, die Lichtgeschwindigkeit selbst zu erhöhen. Diesen Meilenstein erreichten Wissenschaftler erstmals im Jahr 2208. Und es schadet sicher nicht, dass die Planet-Express-Motoren von Professor Farnsworth auch noch mit thermodynamisch unwahrscheinlichen 200 % Effizienz laufen.
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James Cameron entschied sich, auf überlichtschnelle Reisen zu verzichten, als die Menschheit begann, einen ganzen Mond voller Unobtanium auszubeuten. Die 70 % der Lichtgeschwindigkeit, die die Venture Star auf dem Weg nach Pandora erreicht, sind zweifellos beeindruckend. Dennoch dauert die Reise zum Alpha-Centauri-System je nach Perspektive – dank der Relativitätstheorie – entweder fünf oder sieben Jahre. Ob man an Bord des Schiffes ist oder auf der Erde bleibt, macht hier den Unterschied.
Die Reise wird für die Besatzung deutlich einfacher, da sie die Zeit im Kryoschlaf verbringen können. Auch die „Alien“-Reihe ist bekannt dafür, ihre Crews für lange Reisen in den Schlaf zu versetzen. Allerdings deuten die Reisezeiten und Entfernungen, um Orte wie LV-426 zu erreichen, darauf hin, dass die Schiffe von Weyland-Yutani in der Lage sind, die Lichtgeschwindigkeit zu überwinden.