Satelliten entdecken Gruppen von „Spinnen“, die sich über die Inka-Stadt auf dem Mars ausbreiten (Foto)


Kleine, dunkle, spinnenartige Gebilde wurden in der Region Inca City in der Nähe des Südpols des Planeten entdeckt.(Bildnachweis: ESA/DLR/FU Berlin)

Saisonale, spinnenartige Gebilde wurden entdeckt, die durch Risse in der Marsoberfläche sprießen.

Der Orbiter Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation hat neue Bilder von kleinen, dunklen Merkmalen aufgenommen, die Spinnen ähneln, die über die als Inka-Stadt bekannte Marsregion in der Nähe des Südpols des Roten Planeten krabbeln.

Dieses Phänomen tritt auf, wenn das Sonnenlicht im Frühling die Kohlendioxidschichten erwärmt, die sich während des dunklen Winters auf dem Mars abgelagert haben. Im Gegenzug verwandelt sich das Kohlendioxid-Eis in der untersten Schicht in Gas, das sich aufbaut und schließlich das darüber liegende, bis zu 1 Meter dicke Eis durchbricht, so eine Erklärung der ESA.

Das freigesetzte Gas trägt dunklen Staub aus dem Untergrund nach oben und zwingt den Staub schließlich dazu, wie Wasser aus einem Geysir aus den oberen Eisschichten zu explodieren, bevor er sich auf der Oberfläche absetzt. Dadurch entstehen die rissigen, spinnenartigen Formationen mit einem Durchmesser von 45 Metern bis 1 Kilometer (0,03 bis 0,6 Meilen).

Die Inka-Stadt auf dem Mars, offiziell als Angustus Labyrinthus bekannt, weist ein lineares, fast geometrisches Netz von Erhebungen auf, wie die Inka-Ruinen auf der Erde. Sie ist Teil einer kreisförmigen Struktur mit einer Breite von etwa 86 km, was darauf hindeutet, dass es sich um einen Einschlagskrater handeln könnte, dessen Rippen durch Lava entstanden sind, die durch die zerklüftete Marskruste aufstieg und im Laufe der Zeit erodierte.

„Wir wissen immer noch nicht genau, wie Inka-Stadt entstanden ist“, so die ESA-Beamten in ihrer Erklärung. „Es könnte sein, dass sich Sanddünen im Laufe der Zeit in Stein verwandelt haben. Vielleicht sickert Material wie Magma oder Sand durch zerklüftete Platten des Marsgesteins. Oder die Erhebungen könnten ‚Esker‘ sein, gewundene Strukturen, die mit Gletschern zusammenhängen.“

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Die jüngsten Bilder von Inca City wurden von der hochauflösenden Stereokamera (HRSC) von Mars Express am 27. Februar 2024 während der Herbstzeit auf dem Mars aufgenommen. Das Cassis-Instrument (Color and Stereo Surface Imaging System) an Bord der ESA-Sonde ExoMars Trace Gas Orbiter hatte zuvor am 4. Oktober 2020 dieselben spinnenartigen Merkmale in der Nähe des Mars-Südpols dokumentiert. Die nächste Frühjahrstagundnachtgleiche auf dem Mars findet am 12. November 2024 statt.

Samantha Mathewson

Samantha Mathewson kam im Sommer 2016 als Praktikantin zu kosmischeweiten.de. Sie hat einen B.A. in Journalismus und Umweltwissenschaften an der Universität von New Haven in Connecticut erworben. Zuvor wurden ihre Arbeiten in Nature World News veröffentlicht. Wenn sie nicht gerade über Wissenschaft schreibt oder liest, reist Samantha gerne an neue Orte und macht Fotos! Sie können ihr auf Twitter folgen @Sam_Ashley13.

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