Ein wichtiger Meilenstein für das Vera C. Rubin Observatorium wurde erreicht: Die riesige LSST-Kamera wurde installiert. Dies ist die letzte optische Komponente, die benötigt wird, bevor die letzte Phase der Tests beginnen kann.
Das kürzlich am Vera C. Rubin Observatory installierte LSST-Kamera, etwa so groß wie ein Auto, ist die größte jemals gebaute Digitalkamera. Sie wird in den nächsten zehn Jahren detaillierte Aufnahmen des südlichen Himmels liefern.
„Die Installation der LSST-Kamera am Teleskop ist ein Triumph der Wissenschaft und Technik“, erklärte Harriet Kung, kommissarische Direktorin des Büros für Wissenschaft des Energieministeriums. „Wir freuen uns darauf, die beispiellosen Bilder zu sehen, die diese Kamera liefern wird.“
Das NSF-DOE Vera C. Rubin Observatory Team installiert die LSST-Kamera im März 2025 auf dem Simonyi Survey Telescope. (Bildnachweis: RubinObs/NOIRLab/SLAC/NSF/DOE/AURA/B. Quint)
Das Teleskop wird von der U.S. National Science Foundation und dem Office of Science des U.S. Department of Energy finanziert und ist nach Dr. Vera C. Rubin benannt, einer amerikanischen Astronomin, deren Arbeit starke Beweise für die Existenz von dunkler Materie lieferte. Zusammen mit ihrem Kollegen Kent Ford beobachtete Rubin, dass in den zahlreichen Galaxien, die sie untersuchten, Sterne an den äußeren Rändern genauso schnell bewegten wie solche in der Nähe des Zentrums. Dies war ungewöhnlich, da nach der Newtonschen Physik und den Keplerschen Gesetzen der Planetenbewegung Objekte, die weiter vom Zentrum eines Gravitationssystems entfernt sind, aufgrund der schwächeren Anziehungskraft langsamer umlaufen sollten.
Nachdem alle sichtbare Materie berücksichtigt wurde, reichte die Gravitationskraft der beobachteten Masse nicht aus, um diese schnell bewegten Sterne an die Galaxie zu binden. Ohne zusätzliche Masse, die für eine stärkere Anziehungskraft sorgt, hätten sich die Galaxien eigentlich auflösen müssen. Diese Diskrepanz führte zu der Schlussfolgerung, dass eine unsichtbare Form von Masse, heute als Dunkle Materie bekannt, sie zusammenhält.
Dem Namensgeber folgend wird das Rubin-Teleskop mit modernster Technologie die Geheimnisse der dunklen Energie und der dunklen Materie erforschen. Sein hochmodernes Spiegeldesign, die äußerst empfindliche Kamera, die schnelle Erfassungsgeschwindigkeit und die fortschrittliche Computerinfrastruktur stellen jeweils Durchbrüche in ihren jeweiligen Bereichen dar.
Das NSF-DOE Vera C. Rubin Observatory Team installiert die LSST-Kamera im März 2025 auf dem Simonyi Survey Telescope. (Bildnachweis: RubinObs/NOIRLab/SLAC/NSF/DOE/AURA/B. Quint)
Alle paar Nächte wird es den gesamten Himmel erfassen und dabei eine „ultrabreite, ultrahochauflösende Zeitrafferaufnahme des Universums“ erstellen, wie es in der Mitteilung heißt. Jedes einzelne Bild wird so umfangreich sein, dass für seine Darstellung 400 Ultra-HD-Fernseher benötigt würden.
„Dieser einzigartige Film wird den Nachthimmel zum Leben erwecken und eine Fülle von Entdeckungen hervorbringen: Asteroiden und Kometen, pulsierende Sterne sowie Supernova-Explosionen“, heißt es auf der Website des Observatoriums.
Während die LSST-Kamera ein technisches Wunderwerk darstellt, war ihre Installation ebenso herausfordernd. Im März 2025, nach monatelangen Tests im Reinraum des Rubin-Observatoriums, nutzte das Team am Gipfel einen vertikalen Plattformlift, um die Kamera zum Teleskopboden zu transportieren. Anschließend wurde sie mit einer speziellen Hebevorrichtung vorsichtig positioniert und erstmals am Teleskop befestigt.
Das NSF-DOE Vera C. Rubin Observatory Team installiert im März 2025 die LSST-Kamera am Simonyi Survey Telescope. (Bildnachweis: RubinObs/NOIRLab/SLAC/NSF/DOE/AURA/B. Quint)
„Die Montage der LSST-Kamera auf das Simonyi-Teleskop war eine Herausforderung, die sorgfältige Planung, Teamarbeit im gesamten Observatorium und millimetergenaue Präzision erforderte“, sagte Freddy Muñoz, Leiter der Mechanikgruppe am Rubin-Observatorium. „Es ist ein stolzer Moment für uns alle, zu sehen, wie die LSST-Kamera ihren Platz auf dem Teleskop einnimmt.“
In den kommenden Wochen werden die Systeme und Hilfsmittel der LSST-Kamera angeschlossen und getestet. Bald wird sie bereit sein, detaillierte Aufnahmen des Nachthimmels zu machen. Das Rubin-Teleskop, das derzeit in Cerro Pachón in Chile gebaut wird, soll 2025 erstmals Licht einfangen.